sand in den augen.

22:13

man merkt ganz langsam, wie es anfängt, wenn man die medikamente nicht genommen hat. diese leise langsamkeit in einem, dieses leichte gefühl der ohnmacht; alles ist egal, ich bin egal, selbst kleinste dinge überfordern mich. zweifelchen wachsen im kopf herum und durch dieses gedankengestrüpp sieht man dann nix mehr. wegmachen ist auch schlecht, man könnte sich an den dornen verletzten.

da ich diesen scheiß aber nun oft genug mitgemacht habe, nehme ich ihn nicht ernst. ich bin selber schuld, wenn ich es nicht rechtzeitig schaffe, mir neuen nachschub aus der apotheke zu holen. aus angst vor den kosten. zum glück muss ich nicht alles blechen, aber wenn man so oder so schon vom pleitegeier angenagt wird, gibt man sein geld lieber für alkoholika aus, um die scheißsorgen wegzusaufen. wie dumm das ist, ist einem dann egal. yay.

habe mir die letzten tage einen schwangerschaftsbauch angefuttert, dementsprechend fällt mir das atmen schwer, weil mein magen auf mein scheiß-zwerchfell drückt. mir schmeckt nix, aber das essen beschäftigt mich, und aufhören geht dann sowieso nicht. essen macht mich lahm, ich fühle mich vergiftet, müde, mir wird so heiß als hätte ich fieber. und irgendwann ist man so voll, dass man einschläft. nebenbei lese ich krimis, um mir das denken übers essen zu ersparen. habe so knackige 6 kilo zugelegt. auch egal.

und so vegetiert man dann dahin. morgen muss ich wieder anfangen, zu leben. mir graut vor der woche, aber das schiebe ich auf das fehlen der medikamente. noch ist es auszuhalten, ich kann noch klare gedanken fassen, ich merke noch, was notwendig ist, aber ich bin schon längst zu müde, um etwas in angriff zu nehmen. 

will nicht reden und sehne mich nach gesellschaft. ich bin satt und habe großen hunger und großen durst. will nicht denken, aber langweile mich sonst. ich bin durch und durch unzufrieden.